RAPID feierte ihr 25. Jubiläum in Long Beach, Kalifornien. Die diesjährige Messe präsentierte fast 200 Aussteller aus allen Bereichen der additiven Fertigungsindustrie. Stratasys war einer der Hauptsponsoren der RAPID 2015 und Gewinner des Publikumspreises für den besten Stand. Die Auszeichnung würdigt das Ausstellungsprogramm von Stratasys als interaktiv, technisch und ästhetisch beeindruckend sowie attraktiv und ansprechend.
Auf der Konferenz wurden beeindruckende Präsentationen gezeigt, die die ständig wachsende Anzahl an Anwendungsbeispielen für 3D-gedruckte, gebrauchsfertige Konstruktionsteile herausstellten. Darüber hinaus gab es einen Branchenüberblick vom Experten für additive Fertigung, Terry Wohlers. Wohlers erklärte, dass sich das Wachstum additiver Fertigung in den letzten fünf Jahren mit Ausgaben in Höhe von 4,1 Mrd. USD (2014) vervierfacht hat. Ein Großteil des Wachstums der Industrie, insbesondere in der Luft- und Raumfahrtbranche, erwartet man zukünftig von hochspezialisierten Anwendungen.
Fortschrittliche Materialien lernen Fliegen
Im letzten Jahrzehnt ist die Akzeptanz additiver Fertigungsverfahren in der Luft- und Raumfahrt, im Automobilbau und der Konsumgüterindustrie größtenteils auf die Verfügbarkeit fortschrittlicher Materialien und die Weiterentwicklung von 3D-Druckanwendungen zurückzuführen. Seit der Entwicklung des schwer entflammbaren Hochleistungs-Thermoplasten ULTEM™ 9085 setzen Unternehmen wie United Launch Alliances (ULA) bei der Produktion gebrauchsfertiger Konstruktionsteile für die Weltraumforschung auf 3D-Druck. Gregory Schiller, Projektleiter in der Abteilung für strategische Planung und Geschäftsentwicklung bei ULA, berichtet, dass sein Unternehmen in ein Fortus 900mc 3D-Produktionssystem von Stratasys investierte, das ursprünglich für Standardanwendungen wie Prototyping und Tests für Montagevorrichtungen vorgesehen war – allerdings stellte sich sehr bald heraus, dass Stratasys dabei helfen konnte, neue Horizonte zu entdecken. ULA konnte durch den Einsatz der 3D-Drucktechnologie FDM bei der Produktion von Raketenkomponenten aus Kunststoff in einem Jahr 1 Mio. USD einsparen. Auch Airbus druckte mit der 3D-Drucktechnologie FDM über 1.000 Flugzeugteile für sein A350 XWB Flugzeug. Die 3D-gedruckten Bauteile wurden anstelle von herkömmlich produzierten Bauteilen verwendet, um die Flexibilität der Versorgungskette zu erhöhen, und ermöglichten Airbus damit, seine Auslieferungszeiten einzuhalten.
„Vor etwa anderthalb Jahren haben wir neue Wege beschritten und damit begonnen Montagewerkzeuge zu fertigen, die wir heute in der Produktion einsetzen (über 100 Produktionshilfsmittel). Und diese Woche 3D-drucken wir unsere ersten Flugzeugkomponenten, die wiederum in etwa anderthalb Jahren mit unseren Maschinen fliegen werden”, schwärmt Schiller.
William Harding, Projektleiter bei ULA, fügt hinzu: „Wir sind nun in der Lage, Raketenteile für den Einsatz im Weltraum aus Kunststoff zu entwerfen, die zuvor aus Metall waren. Wir können Kosten senken, unter Beibehaltung der strukturellen Integrität Gewicht einsparen und die speziellen Umweltschutzauflagen für Raketen einhalten.”
Harrier-Bugkonus mit 3D-gedruckten Komponenten
Auf dem Ausstellungsgelände regte Stratasys mit dem Exponat eines Harrier-Bugkonus viele Gespräche an – dahinter steckt die Geschichte eines AV-8B Harrierjets, der bei einer Notlandung beschädigt wurde. Die Techniker verwendeten die 3D-Drucktechnologie FDM für die Herstellung von Formwerkzeugen und einfachen Bohrschablonen aus Polycarbonat, um den Bugkonus zu reparieren. Der Prozess erwies sich als erheblich kostengünstiger und schneller und reduzierte den gesamten Herstellungsprozess von drei Wochen auf eine Woche.
Bright Minds – Intelligente Köpfe für eine intelligente Zukunft
Die Society of Manufacturing Engineers (SME) weckte mit dem Programm „Bright Minds” auf der viertägigen Konferenz das Interesse von mehr als 140 Studenten. Stratasys sponsert das Bildungsprogramm schon seit fünf Jahren. Es bringt Lehrkräfte und andere Führungspersönlichkeiten zusammen, um Studenten den wachsenden Einfluss von additiver Fertigung in der Industrie zu demonstrieren. Das Programm besteht aus Workshops und praktischen Anwendungsbeispielen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen für Schüler und Studenten und bietet den jungen Ingenieuren von Morgen die Möglichkeit, innovative Technologie aus erster Hand zu erleben.
Weitere Höhepunkte der Konferenz waren die Starts der Werbeveranstaltungen einiger unserer Händler, u. a. mit FATHOM, Purple Platypus, Advanced Technologies Consultants, Inc., GoEngineer und The Paton Group. Die Besucher der RAPID konnten auch ein Selfie mit der mehr als 4 Meter hohen Figur Bodock aufnehmen, die zum ersten Mal letztes Jahr im Juli auf der Comic-Con in San Diego gezeigt wurde. Die Stan Winston School of Character Arts, Legacy Effects, WIRED und Condé Nast Entertainment gestalteten die 900-kg-Kreatur, die zu etwa ein Drittel aus FDM 3D-gedruckten Komponenten von Stratasys besteht.
Besonderer Dank gebührt den Präsentationen von Stratasys und seinen Kunden, die wertvolle Einblicke in die stetig zunehmenden 3D-Druckanwendungen und die Fortschritte in der Materialentwicklung offenbarten:
- Francois Guilbault, Solaxis Ingenious Manufacturing Inc., präsentierte „Accelerate Your Manufacturing Projects with 3D Printing” (Beschleunigte Produktion durch Einsatz von 3D-Druck).
- Dominic F. Mannella & Kevin Johnson, Stratasys, präsentierten „3D Printed Fully Functional Skis and Snowboards” (Voll funktionsfähige 3D-gedruckte Skier und Snowboards)
- John Dobstetter, Stratasys, präsentierte „Additive Manufacturing Solutions” (Additive Fertigungsverfahren – Lösungskonzepte)